Mögen Deinen Füssen tiefe Wurzeln wachsen,
im Erdenreich sie Nahrung finden,
auf dass Du Halt im Leben
und Geborgenheit in Mutter‘s Schosse findest.
Mögest Du auf lebendigen Boden stehn,
und Deine Krone in die Höhe strecken,
auf dass Du dem Himmel nahe bist und
weite Horizonte sich vor Dir erstrecken.
Möge Dein Leib zum Stamme gedeihen,
fest und biegsam zugleich,
auf dass Du aufrecht im Leben stehst
und allen Stürmen spielerisch begegnest.
Möge Dein Herz Blüten tragen,
auf dass Dein Leben
und das Deiner Mitmenschen
im neuen Lichte erstrahle.
Möge Dein Geist Früchte tragen,
auf dass Deine Ideen und Träume
Verwirklichung finden
und Nahrung für Dich und andere.
Möge Deine Haut zur Rinde werden,
auf dass schmerzende Berührungen
und alte Wunden
sanft verharzen.
Mögen Deine Arme zu Ästen gedeihen,
weit und stark zugleich,
auf dass Du Feind und Freund gleichermassen
umarmen lernst.
Mögen Deine Hände Blätter tragen,
bunte Gaben für die Welt,
auf dass Du sie zur Winterzeit,
frohen Mutes loslassen kannst.
Mögest Du im wilden Garten stehn,
unbändig und frei Dein Kronendach,
auf dass Dich niemand mehr beschneide
in Deiner ganzen individuellen Pracht.
Möge all das Knorrige, Eckige und Schwache an Dir,
gesegnet sein,
auf dass Du Dich erkennst,
als gottgleiches Geschenk.
Mögest Du in Deiner Ganzheit Knospen treiben,
frei und voller Leben,
auf dass Du Dir Heilung und Erneuerung,
zu Erfahren und Erleben schenkst.